Initiative gegen die Faulheit
Auch das nahe Ausland interessiert sich für die Volksinitiative zum Grundeinkommen. Interview und Artikel in der Schwäbischen Zeitung von Peter Schlefsky:
Nachgefragt:
SZ: Was sagen die Gegner?
Häni: Da ist zunächst die Finanzierbarkeit. Oft sind hier keine Argumente, sondern Ängste und Missverständnisse im Spiel. Die Finanzierung des bedingungslosen Grundeinkommens ist eine Investition in Menschen, verbunden mit der Frage: Wollen wir, dass niemand mehr unter finanzieller Existenzangst leiden muss?
Und zweitens wird die Faulheit der Menschen angeführt. Die Angst, die Menschen, natürlich nicht man selbst, seien faul. Aber das ist ein Irrtum. Faulheit ist eine Folge von mangelnder Sinnfindung, von nicht gegebener Freiheit. In diesem Sinn ist das bedingungslose Grundeinkommen gerade eine Initiative gegen die Faulheit.
Von einer “Initiative GEGEN die Faulheit” (meine Hervorhebung) zu sprechen scheint pompös und verfehlt. ALLES, aber auch wirklich alles in dieser Initiative zielt auf die Faulheit hin. Ich postuliere sogar: Fenner’sches 1. Gesetz: An dem Grundeinkommen haben nur Menschen einen Anreiz, die nicht arbeiten wollen!
Alle anderen lehnen den Vorschlag ab, weil sie schlechter gestellt wären, zu mal sind dies Behinderte, Frauen und Freiwilligenarbeit-Verrichtenden, welche nicht entlöhnt werden wollen.
Sie sehen: sie sind isoliert Herr Häni: das Volk will ihre Spielchen nicht. Sehen sie ein, dass sie verloren haben, und geben sie auf.
Ich möchte nicht negativ sein und versuche mich im Geist der Sache zu verschreiben.
Ich sehe, dass das Ziel, eine Gesellschaft aus glücklichen Individuen besteht, die sich selbstverwirklichen können. Ich finde, dass ist ein wichtiges (und nicht nur idealistisches) Ziel.
Aber ist jedem einfach so Geld geben, der richtige Weg? Ich glaube, man kann viel machen, dass die Glücklichkeit erhöht, aber ein Grundeinkommen gehört nicht dazu. Ökonomische Zwänge und Schwierigkeiten sind vorhanden und können durchaus für die Selbstverwirklichung förderlich sein. Schlussendlich gibt es genügend Institutionen, dass man (wie mit einem Grundeinkommen) überleben kann.
Geld alleine macht auch nicht glücklich. Es geht um die Lebenseinstellung und Umstände.
Gute Argumente: Mangelnde Selbstfindung von nicht gegebener Freiheit.