Ist das bedingungslose Grundeinkommen ein zusätzliches Einkommen?

 

Nein. Es ist nicht mehr Geld. Der Teil des EInkommens, den man unbedingt braucht, soll neu bedingungslos werden. Unbedingt ist der Teil des Einkommens, an den man keine Bedingungen stellt. Für den einzelne/n Bürger/in ist es ein Sockelbetrag. Es wird also grundsätzlich an alle gezahlt, ohne Ansehen sonstiger Einkünfte und Tätigkeiten. Aber es ist kein zusätzliches EInkommen. Der Mensch und seine Arbeitskraft verlieren im Bereich der Existenzsicherung dadurch den Warencharakter. Die Menschen sind dann weniger manipulierbar. Das allerdings kommt einer Machtumverteilung gleich.

 

 

Comments

  1. Gerne hätte ich einmal eine genaue Berechnung, wie das mit den 2500 chf funktioniert. Beispiel: Wenn ich 4000 chf netto verdiene, kommen die 2500 chf obendrauf oder wie geht das? Bis jetzt habe ich keine zufriedenstellende einfache Aufstellung im Netz gefunden.

    • Es heißt Grundeinkommen, das sagt alles, es wird nicht mehr, wer darüber liegt bekommt nichts, nur wer darunter liegt. Wenn es zum Lastenausgleich kommt, was sehr wahrscheinlich ist, bekommt jeder das gleiche Grundeinkommen unabhängig seiner Stellung und Arbeit

  2. Die schlechtest erklärte Initiative, die wir je in der Schweiz hatten.

    Worte wie menschenwürdig stehen im Vordergrund statt wie es genau funktioniert.

    Bis heute ist es den wenigsten klar, ob die 2500 Teil des Einkommens sind oder separat.

  3. Zunächst bleibt festzuhalten, dass Arbeit nicht in gleichem Maße in allen Unternehmen billiger werden würde. Insbesondere den im heutigen Niedriglohnsektor arbeitenden Menschen muss man nach Bedingungslosen Grundeinkommen (BGE) schon attraktive Arbeitsplätze anbieten (Identifikation mit der Arbeit und sehr gute Arbeitsbedingungen). Der Hochlohnsektor wird dann um den heutigen Niedriglohnsektor werben müssen und bei vielen Arbeitsstellen wird man um eine angemessenere Entlohnung nicht herumkommen. Beim Hochlohnsektor selber ist hingegen davon auszugehen, dass das BGE nahezu vollständig im bisherigen Einkommen aufgeht, denn dort sind bereits vermehrt gute Arbeitsbedingungen vorhanden und bei einem hohen Gehalt (z. B. von 4000 € Netto) ist mit einem BGE (z. B. 1000 €) der Hebel nicht groß genug, um durch die Androhung der Kündigung das Gehalt nach oben zu schrauben, weil natürlich der gewohnte Lebensstandart eingebüßt würde.

    Von sinkenden Arbeitskosten werden auch eher Unternehmen profitieren, die bisher durch die überwiegende Beschäftigung von menschlichen Arbeitskräften gegenüber Unternehmen im Nachteil sind, welche heutzutage durch den vermehrten Einsatz von quasi »schwarz arbeitenden« Maschinen sehr günstig produzieren können (eine Umstellung des Steuersystems in Richtung Konsum- statt Arbeitsbesteuerung würde dies noch stärker befeuern).

    So oder so werden die sich die Gesamteinkünfte – also Grundeinkommen plus Gehälter – in den heutigen unteren und mittleren Einkommensklassen z. T. deutlich erhöhen. Zudem würde es vielen alten und hoffentlich auch neuen Unternehmern leichter fallen, stärker als bisher im Inland zu investieren bzw. neu zu gründen, weil durch das BGE natürlich Kaufkraft auch in Regionen kommt, die heute als »strukturschwach gelten. Dort würde sich aufgrund der gestiegenen Kaufkraft auch das Preisniveau an das der heute reicheren Regionen annähern, woraus sich wiederum steigende Umsätze für lokale Unternehmen ergeben würden. Diese könnten in Folge weiter expandieren und dadurch mehr Arbeitsplätze schaffen, deren Entlohnung sich ebenfalls an das steigende Preisniveau anpassen würden. Zusätzlich sinkt das Risiko für Unternehmensgründungen, weil durch das BGE die Existenz des Unternehmers, die seiner Familie und die seiner Angestellten jederzeit gesichert ist.

  4. Was passiert, wenn die Lohnsumme einer Firma zwischen 30-50 % sinkt. Offiziell ist doch der Lohn der grösste Anteil an den Kosten. D.h, dass das Produkt min. 20-30 % günstiger wird. Beispiel Tourismus; Servicepersonal; Zimmerpersonal; Küche würden auf einen Schlag günstiger, also Wettbewerbsfähiger. Das gleich in der Industrie. Lohnkosten zwischen30-40% tiefer. Der Frankenschock könnte man dann vergessen. Andererseits werden Autos, Wohnungen, Ferien etc. nur um ca. 10-15% günstiger. Das heisst, wer sich etwas leisten will, wird weiterarbeiten. Was die Panikmache wegen den Ausländern angeht. Weder ein Betrag, noch irgendwelche Bedingungen sind vorgegeben. Lediglich ein Verfassungsauftrag. Und wie man aus der Geschichte lehrt, kann das dauern. Also wenn die Bürgerlichen Geld verdienen wollen und die Linken das Volk absichern wollen. gibt es nur ein Weg. Ein JA

  5. Ich bin mir noch nicht sicher, was ich abstimmen will. Aber nehmen wir mal das Beispiel von meiner Frau, die arbeitet 40%, hat keine 2500 CHF. Wenn das Grundeinkommen angenommen würde, wäre dann der einzige Ansporn, dass sie beruflich à jour bleibt und sich zu Hause nicht langweilt. Aber jemand der gar nichts macht für die 2500 CHF, der hat keine Berufsauslagen, keine auswärtige Verpflegung, keine Benzinkosten und keine Kita-Kosten, für die er aufkommen muss. Es werden sehr viele Mütter so nicht mehr arbeiten gehen, weil es sich schlicht viel mehr rentiert, wenn sie zu Hause bleiben. Kann das im Interesse der Wirtschaft sein?

    • Aber rentiert es sich jetzt für weniger als Fr. 2500.- arbeiten zu gehen? Nein, also macht sie das doch heute schon für sich und sie hätte die Aufstockung auf Fr. 2500.- !

  6. Solange wir auf diese Art Vermutungen und Annahmen austauschen müssen… NEIN !

    Frage 1: Ich arbeite ganz normal weiter und erwarte dafür den unveränderten Lohn. Bekomme ich BGE zusätzlich ? Ja/Nein

    Frage 2: Ich reduziere mein Pensum so, dass ich 2500 weniger verdiene. Bekomme ich dann BGE ? Ja/Nein

    Frage 3: Welcher Personenkreis hat Anspruch auf BGE.
    Klare Definition!

    Die Antworten sollen enthalten, wo ich das offiziell nachlesen kann.

    • Dass Frauen auch für unter 2500.- arbeiten gehen ist sehr häufig, häufig aus finanziellen Gründen, aber auch um am Ball zu bleiben. Es rentiert immer!
      Das Grundeinkommen ginge ja an alle, auch an Hausfrauen, deren Männer mehr als genug verdienen. Diese bleiben zu Hause, weil sie können. Die 2500.- sind dann der Zustupf für Coiffeur, Manicure, etc.
      Es gibt viele, v.a. Frauen, die für 3000/3500.- arbeiten gehen, in einem Pensum von 50-80%.
      Fühlt man sich denn nicht hintergangen, wenn man nur 500.- mehr verdient in 3-4 Tagen, als jemand, der in der selben Zeit gemütlich zum Coiffeur geht??

  7. angenommen ich verdiene jetzt bei 100% Anstellung 5000 CHF im Monat – der Arbeitgeber bezahlt 5000 CHF

    wenn ich heute auf 50% reduzieren könnte, würde ich bei gleichem Lohn 2500 CHF erhalten – der Arbeitgeber bezahlt 2500 CHF

    würde ich nun nach der Einführung des Grundeinkommens bei 50 % Arbeitspensum auch 2500 CHF erhalten? – wie viel würde der Arbeitgeber bezahlen?

  8. Bin furchtbar verwirrt. Ich bin grundsätzlich für Utopien und neue Wege aber werde dauernd gefragt: wieviel zahlt mir mein Arbeitgeber dann noch für meine 100% Stelle? (z.B. 6700.-) Ich kann das nicht beantworten. Hab ich jetzt nachher mehr wenn ich bei 100% bleibe oder kann ich die Arbeitszeit so reduzieren damit ich einfach weiterhin 6700 zur Verfügung habe? Das interessiert die Menschen und das findet man nicht klar und verständlich erklärt.

  9. Wie läuft das Grundeinkommen für teilzeit beschäftigte?

    Einfaches Rechenbeispiel:
    100% Einkommen im Monat heute 10000 (VL).
    In Zukunft würden davon 2’500 Grundeinkommen (BGE) die an den Staat abgegeben werden und wieder rückerstatet (wenn ich das richtig verstanden habe), also effektiver Arbeitslohn wäre in Zukunft 7500.– (AL).

    Wenn ich mich nun entscheide Teilzeit zu arbeiten, der Einfachheit halber – angenommen 50% -, was ist dann die Berechnungsbasis? 50% des Vollen Lohnes oder 50% des effektiven Arbeitslohnes (AL)?

    Wenn es vom vollen Lohn ist, bringt es mir gar nichts, dann können wir das System belassen wie es ist!
    Wenn es aber 50% des AL ist, dann wäre Teilzeit ins Auge zu fassen, denn die Differenz würde in diesem Beispiel dann 1250 ausmachen, aber ob die Arbeitgeber da mitspielen ist für mich fraglich und würde den Wirtschafts-Standort Schweiz vermutlich schwächen, da die Lohnkosten explodieren (der einzige der das neben dem Staat trägt, wäre ja die Wirtschaft.

    • Hallo Wildhorse. Ich weiss nicht, in welcher Kaderstufe Sie angestellt sind. Aber die meisten Angestellten im Gastro, Verkauf und Reinigungsdienst und anderen Niedriglohn-Sektoren würden ein Freudenfest abhalten, wenn Sie auch nur die Hälfte erhalten würden (bei 100%). Alleinstehende Frauen und Mütter, sowie ältere Mitarbeiter ab 50 sind sehr oft Working Poor. D.h, Sie arbeiten nach Ihren Möglichkeiten und müssen trotzdem aufs Sozi. Schauen Sie sich bitte auf den Seiten des Bundesamtes für Statistik betrefs Medianlohn an. Es regt zum Nachdenken an.

      • Das war ein Rechenbeispiel unabhängig vom Einkommen oder Kaderstufe und, ich war an diesem Tag nicht ganz fit mit Kopfrechnen…

        auch bei tiefen Salären kann man die Frage stellen, denn auch hier macht es eine Differenz, und speziell bei Niedriglöhnen und Teilzeit, ist das meines Erachtens sehr Relevant.

        Wenn jemand in einem Warenhaus Regale auffüllt, womöglich Teilzeit und 2500.– ausbezahlt erhält, der wird nach der Einführung vermutlich nicht mehr arbeiten gehen, ausser es gibt andere Anzeize…
        Daher die Frage: wird ein Anreiz geschaffen und aufbauend auf das BGE ein Arbeitslohn ausbezahlt, der Arbeitspensum abhängig ist?
        Ansonsten macht es auch für die wenigsten Working Poor (Mutter und Vater arbeiten) wirklich Sinn das Pensum zu reduzieren. Man könnte nur profitieren, wenn man ganz aufhört zu arbeiten – spezell in unteren Lohnklassen…

        meine 2 cts.

  10. Ok ich dachte dass das Geld zusätzlich ausbezahlt wird und dass ich so anstatt zBsp 100% nur noch 80% arbeiten müsste aber keinen wirklichen Lohnverlust hätte.
    Was soll es denn für ein Ansporn sein wenn mein Arbeitgeber mir diesen Betrag weniger auszahlen muss weil er vom Staat bezahlt wird? Was genau ist denn mein Gewinn wenn ich trotzdem 100% arbeiten muss damit das Geld reicht?

  11. mein erster gedanke als ich vom grundeinkommen hörte war begeisterung. endlich eine wertschätzung der familien und gering verdiener.
    doch….. ich mit erschrecken festgestellt habe ist, das das ganze system genau das gegenteil ist. die mühsam erkämpfte emazipation der frau wird wieder zunichte gemacht, teilzeit arbeit wird nicht geschätzt und die konservativen werte der schweiz werden noch weiter untermauert.
    die finanzierung durch den “sockelbetrag” vom lohn macht alles zunichte. es bringt wieder die frau an den herd, weil es sich kaum lohn eine teilzeit arbeit ein zu gehen.
    kein mensch wird weniger arbiete um sich weiter zu bilden oder sozial zu angegieren, weil das grundeinkommen rein GARNICHTS finanziell deckt!

  12. Ich würde dieser Idee grundsätzlich nicht schlecht finden. Was mir aber massiv stört, sind die stets verträumte, unklare antworten. “alles kann und muss neu verhandelt werden”… KONKRET: was verändert für Firmen (2,5k kommt direkt vom Staat ODER wenn jemand mehr als 2,5k beim Arbeitgeber verdient, kommt das BGE nicht zum tragen), werden ALLE Sozialleistungen durch das BGE ersetzt d.h. entfallen Rente, ALV, IV, gibt es eine Übergangsphase,was wenn einer am 1. Tag sein BGE verbraucht, lassen wir ihn verhungern, was wenn 2,5k nicht reicht usw.

    Wenn es um so teure, grundlegende Änderungen geht, sollte man schon etwas konkretere Antworten bringen. 10er Nötli verteilen ersetzt keinen Abstimmungskampf

  13. Verzeihung, ich finde die Formulierung hier durchaus missverständlich.

    Man kann das so lesen, dass automatisch – vielleicht per Gesetz – alle Einkommen um den Betrag des BGE gekürzt werden sollen. Das geht so bei staatlichen Transferleistungen und allen von der Öffentlichen Hand gezahlten Arbeitseinkommen. Inwiefern auch für Rentenansprüche wäre zu diskutieren.
    Bei allen Arbeitseinkommen aus der Privatwirtschaft ist es falsch (ich denke, das meint Ihr auch nicht), insbesondere für alle “Working Poor” oder auch Armutsrentner (die ggf. ihre Ansprüche ans Sozialsystem heute gar nicht gelten machen), wäre das BGE (eine angemessene Höhe vorausgesetzt) natürlich mehr Geld. Und alles kann und muss neu verhandelt werden.

    Mir ist auch gar nicht die Zielrichtung Eurer Aussage klar:
    Geht es darum, dass die Geldmenge nicht erhöht werden soll?
    Oder geht es Euch darum, die Finanzierbarkeit darzustellen?

    Natürlich ist es konsequent im Sinne eines Perspektivwechsels im Wesentlichen die (Kapital- und) Arbeitseinkommen als _zusätzliche Einkommen_ zu bezeichnen (und das BGE eben als Grundeinkommen). Trotzdem addieren sich beide aber zu einem Gesamteinkommen.

    • Falscher Ansatz !

      Abzug vom Lohn macht doch keiner mit ! Die einzigen die davon Profit schlagen, sind Firmen ! Das hat nichts mit Freiheit zu tun ! Im Gegenteil die die jetzt 100% gehen, haben dann sicher nicht mehr die Motivation, auf Arbeit zu gehen ! Das würde dann nur Einkaufsturismus förden ! Und wer sagt dann das durch niedrigere Lohnkosten auch was billiger wird ? Wenn dann gleichzeitig Mehrwertsteuer rauf soll ! Und euer Vermieter wird die Miete auch nicht billiger machen gehe ich mal von aus (Angebot/Nachfrage) !

      ALSO HEISST DAS FÜR MICH ICH GEHE WEITER 100 % ARBEITEN BEKOMME DAS GLEICHE GELD WIE VORHER , BEZAHLE DIE GLEICHE MIETE ! MUSS ABER EVENTUELL 8 % MEHR MEHRWERTSTEUER +EVENTUELLE ZUSATZSTEUER SELBER BEZAHLEN DAMIT MEIN GERINGERER LOHN BEZAHLT WERDEN KANN !

      Der Gedanke ist richtig aber nicht dem Arbeitern das Geld wegnehmen ! War bis vor 10 in dafür aber nun dagegen ! War davon ausgegangen das es zusätzlich zum Lohn ausgezahlt werden soll !

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