TAZ – Jeder ein König

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Foto: Stefan Pangritz

 

Artikel von Timo Reuter in der TAZ:

Jeder ein König

 

Ausschnitt:

“Das Revolutionäre am Grundeinkommen ist dessen Bedingungslosigkeit. Das BGE verwirklicht in radikaler Weise das Recht auf Leben, welches maßgeblich von einer materiellen Basis abhängt. Durch die Gewährleistung einer solchen Basis würde den liberalen Werten der individuellen Freiheit und Würde erst wirkliche Geltung verschafft, indem das BGE – im Gegensatz zur klassischen Armutssicherung – die Menschen vom Zwang zur Arbeit befreit.”

“Obwohl Gewerkschaften und Sozialdemokraten diesen hohen Stellenwert der Arbeit im Leben der Einzelnen anerkennen, lehnen sie das BGE als staatliche „Stilllegungsprämie“ ab – und fordern stattdessen ein Recht auf Arbeit. Doch dabei halten DGB wie SPD immer noch am fragwürdigen Ideal der Vollbeschäftigung fest. Außerdem produzieren sie einen Widerspruch: Denn wenn den Menschen die Arbeit wichtig ist, dann werden sie sich auch mit einem Grundeinkommen eine solche suchen.”

“Schließlich führen die Gegner des BGE an, es sei nicht finanzierbar: 1.000 Euro pro Monat für jeden kosten den Staat jährlich 800 Milliarden Euro, der Bundeshaushalt beträgt aber nur gut 300 Milliarden. Doch diese Rechnung ist aufgrund des hohen Produktionsniveaus in Deutschland ideologisch. Das gesamte Volkseinkommen (ohne statische Vermögenswerte) beträgt nämlich 1.600 Milliarden Euro, das Bruttoinlandsprodukt gar über 2.600 Milliarden.”

 

 

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