“Wer nicht arbeiten will, ist krank” – Götz Werner in der NZZ

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Bild: Christoph Fischer

 

Die Wirtschaftskorrespondentin der NZZ Claudia Aebersold sprach mit Götz Werner:

Zahnpastaverkäufer und Philanthrop

 

Ausschnitt:

«Wer nicht arbeiten will, ist krank», sagt er, und Kranke müsse man staatlich stützen. Er selbst hat die Begriffe Arbeitszeit und Freizeit aus seinem Wortschatz gestrichen. Dass Werners Idealbild einer Gesellschaft einen Realitätstest bestehen würde, darf bezweifelt werden. Ausser Zweifel steht aber, dass die Welt ein besserer Ort wäre, wenn es mehr Unternehmer wie ihn gäbe. Auch mit dem Vorwurf, ein Utopist zu sein, kann er gut leben. «Es fängt immer mit einer Utopie an», sagt er. An Selbstironie fehlt es ihm nicht. Auf die Frage, ob er alles nochmals genauso tun würde im Leben, meint er: «Hoffentlich nicht.»

Autobiografie von Götz Werner

 

 

 

Comments

  1. Guten Tag,
    Nein, wer nicht arbeiten WILL, der ist nicht krank, denn es ist eine willentliche Willensäusserung!

    Wir unterscheiden sehr genau in unserem Sozialsystem zwischen, wer nicht arbeiten KANN, und wer nicht arbeiten WILL! Wer nicht arbeiten KANN, derjenige ist krank und muss unterstützt werden: wenn aber jemand nicht WILL, aus freien Stücken, aber dazu in der Lage wäre, dann muss sanktioniert werden, und es muss sicherlich kein bedinungsloses GE bereitgestellt werden für diese Schmarotzer.

  2. B G E = Besonnenheit + Redlichkeit

    Die Haustiere genießen von jeher Kost und Loge frei;
    sogar Häftlinge in geschlossenen Strafanstalten haben es.

    Alle zu der Verschwiegenheit verpflichteten Müßiggänger
    im Amt und Würde beziehen über das BGE hinaus hoch-
    allimentiertes Einkommen.

    Das ganze Tierreich in der Wildnis kommt ohne Bankiers,
    Juristen, Kirchenmänner, Knechte, Medizinmänner,
    Schulden und Zinseszins( Haupthindernisse fürs BGE) aus,
    nur die Krone der Schöpfung seltsamerweise nicht.

    Menschliches Wirtschaften besteht zu 90% aus psycho-
    logischen Nebelvekäufen und zu 10% – wenn überhaupt –
    aus unbedenklicher Wertschöpfung bzw. Wertmehrung.

    Die Natur gibt uns das Beste umsonst.

    Im Denken, Reden und Handeln ist DM Gründer
    Werner Götz identisch,vorbildlich und nachahmenswert!
    Andrija Sestic

  3. # Die Karten werden neu gemischt. #
    Die Menschheit lässt sich vereinfacht in zwei Gruppen einteilen, Gruppe 1 und Gruppe 2. Beide Gruppen verfolgen unterschiedliche Ziele und Ansichten. Konstruktive Dialoge sind deshalb nicht möglich. Hass und Krieg sind die Folge und die Arbeit ist nur noch ein Kampf. Die Genialität des bedingungslosen Grundeinkommens ( BGE ) besteht nun darin, beide Gruppen zu einer einzigen Gruppe zu verschmelzen. ( Gruppe 3 ) Dass heisst: die zeitraubenden und nervigen Grabenkämpfe entfallen endlich.

    In der Gruppe 1 arbeitet man für die Existenz. Arbeit bedeutet hier Kampf. In der Gruppe 2 ist die Existenz gesichert. Man arbeitet nur noch für den Wohlstand oder für den Narzissmus. Die Gruppe 3 entsteht wegen dem BGE und macht die Gruppe 1 und 2 überflüssig. Für jeden frei wählbar arbeitet man in Gruppe 3 nur noch für den Wohlstand oder für ein sinnerfülltes Leben. Auch der Narzissmus von Gruppe 2 verschwindet. Der Narzissmus wird ersetzt durch ein sinnerfülltes Leben. Dies ist viel gesünder. Als Narzisst kann ich in Gruppe 3 meine selbstverliebten Sieger-Gefühle nicht mehr geniessen, weil es mit dem BGE keine Verlierer und keine Besiegte geben wird, auf die ich stolz hinunterschauen könnte. Auch der Energie-Verlust für Krieg und Kampf verschwindet in Gruppe 3 und wird zum Energie-Gewinn für die Arbeit. Endlich können wir uns auf die Arbeit und auf das Leben konzentrieren.

    Die Gruppe 1:
    Die Gruppe 1 hat heute keine Existenz-Berechtigung mehr. Die Menschheit lebt heute im Überfluss. Die Menschheit hat den Existenzkampf schon längst überwunden. Unsere Landwirte sind keine Neandertaler mehr. Sie wissen, wie man Lebensmittel produziert. Man leistet sich sogar den Luxus, die hälfte der Güter wieder in den Abfall zu werfen. Die herrschenden Eigentums-Verhältnisse erlauben es jedoch nicht, die Gruppe 1 aufzulösen. Mit dem BGE werden jedoch die Karten neu gemischt. Deshalb ein klares JA für das BGE.

  4. Götz Werner hat einmal in einer TV-Sendung erläutert, was er mit “Krankheit” meint. Unter “Arbeit” versteht er das Tätigsein für jemand anderen. Menschen sind soziale Wesen, sind also dazu veranlagt, in einer Menschengruppe zu leben und für andere tätig zu sein. Wer das nicht kann, so Götz Werner, hat eine soziale Störung: soziale Phobie, etc. Das meint er, glaube ich, mit “krank”.

  5. ……wer nicht arbeiten will, ist krank….. , sagt Götz Werner.
    Da hat er recht, aber eigentlich müsste es richtig heissen: ….wer nicht leben will, ist tot…., denn die Tatsache, dass ein Mensch lebt heisst, dass er “arbeitet”.
    In dieser heutigen rasenden Zeit der totalen “Fremdversorgung” muss das bedingungslose Grundeinkommen diese basische staatliche Stütze werden. Diese Stütze (Luft unter den Flügel) wird es jedem Menschen ermöglichen erst einmal zu leben und dann folgt die “freie Tätigkeit”! Die Freude zu leben!

  6. Wenn er Muße und einfach nur das “Sein” auch als Arbeit betrachtet, dann hat er Recht. Ansonsten hat er sich gerade mit dieser Aussage bei mir disqualifiziert…

    • … ja Muße ist eine sehr anspruchsvolle Arbeit. Aus meiner Sicht gehört sogar der Schlaf dazu. Sehr wichtig sogar: macht man das nicht, ist man innert weniger tage tod 😉 Daniel Häni

  7. # Eigentum ist Diebstahl #
    Mit der Erfindung des Geldes wurde auch das Eigentum rechtlich abgesichert. Vorher konnte ich einfach 5 Äpfel pflücken und mich satt essen. Der Apfelbaum war ein Geschenk der Natur. Heute hat der Apfelbaum einen Besitzer. Jetzt arbeite ich beim Eigentümer und pflücke jeden Tag 1000 Äpfel. Dass heisst: 1000 Äpfel pro Tag und nicht 5. Wenn der Arbeitstag beendet ist, bekomme ich dann 5 Äpfel als Tageslohn.
    Man beachte jedoch, dass der tatsächliche Diebstahl von Freiheit viel subtiler und hinterhältiger ist als bis jetzt beschrieben. Seinerzeit, als es noch kein Eigentum gab, hat ausschliesslich die Menge der Lebensmittel darüber entschieden, ob die Menschen leben können oder nicht. Heute entscheidet jedoch die Gnade des Eigentümers, wer leben darf und wer nicht. Die Menge der vorhandenen Lebensmittel ist dabei bedeutungslos. Wir lassen also jährlich 20 Millionen Kinder verhungern, obwohl kein nachweisbarer Mangel an Lebensmittel existiert. Im Gegenteil, 40% der produzierten Lebensmittel landen im Abfall.
    Jeder Neugeborene Mensch startet sein Leben mit einem Freiheits-Verlust, weil die Geschenke der Natur einen Besitzer haben.
    Jeder Neugeborene Mensch startet sein Leben mit Schuldgefühlen, weil er einem gnädigen Eigentümer gefallen muss, um Arbeiten und Leben zu dürfen.
    ( Denkverbot, Meinungsverbot, Entmündigung, Bevormundung, usw … )
    Jeder Neugeborene Mensch startet sein Leben mit Angst, weil die gnädigen Eigentümer die Existenzängste der Menschen politisch bewirtschaften können.

    Das bedingungslose Grundeinkommen ( BGE ) ist zwingend notwendig. Nur mit dem BGE kann Eigentum gerecht und sinnvoll sein. Die Menschen werden trotzdem arbeiten wollen, weil sie genau wissen, dass man nur von den Äpfel leben kann. Das letzte Wort haben immer die Lebensmittel. Geld und Rechtsansprüche kann man nicht fressen.
    Ich will mit glücklichen Menschen leben, weil das Glück meiner Mitmenschen auch mein eigenes Glück ist. Ich will mit glücklichen Menschen leben, weil ich meine Güter nur dann verkaufen kann, wenn meine Mitmenschen Geld in der Tasche haben. Ich will mit glücklichen Menschen leben, weil nur glückliche Menschen den Frieden, die Klugheit, die Menschlichkeit und die Toleranz wirklich verstehen.
    Der Besitz von Eigentum ist kein Nachweis für Menschlichkeit oder Klugheit. Im Gegenteil: wer sich selbst dem Eigentum unterwerfen muss, kann sich Klugheit und Menschlichkeit kaum noch leisten. Unfreiwillig, nur wegen meiner Existenz und nur weil ich Leben möchte schenke ich den gnädigen Eigentümer die Freiheit selektieren zu dürfen. Mit dem BGE geben wir den wegselektierten Menschen eine Stimme, damit sie mitdenken, mitreden, teilhaben und ihr eigenes Leben besser planen können. Die Geschenke der Natur gehören uns allen.

    • Diebstahl setzt voraus, das Eigentum eines Anderen zu verletzen. Eigentum kann also kein Diebstahl sein, denn dann hätte es Diebstahl vor dem Eigentum geben müssen. (Denken Sie bitte nach, bevor Sie Unsinn tippen.)

      Die Natur hat uns lediglich die Evolution geschenkt. Und die wiederum selektiert seit Jahrtausenden alles gnadenlos und emotionsfrei aus, was nicht selbständig überlebensfähig ist.

      Wenn Sie vor Einführung des Geldes 5 Äpfel vom falschen Baum gepflückt hätten, wären Sie vermutlich ohne Vorwarnung erschlagen worden. So sieht’s aus.

      Die Natur also zu bemühen, ein BGE zu verlangen, ist wirklich viel zu weit hergeholt. Ein BGE ist im wahrsten Sinn widernatürlich, was nicht meint, dass man es in vernünftigem Rahmen versuchen sollte. Schliesslich halten wir uns ja für eine soziale Gattung, sogar die Krone der Schöpfung.

      • # Herr Josef Fischer #
        Sie sind bestimmt der letzte Mensch, der mir das Denken beibringen muss.
        Nur die Einführung des Eigentums ohne BGE ist die Mutter aller Diebstähle. Alle anderen Diebstähle sind nur die Folge dieser Ungerechtigkeit. Mehr muss ich dazu nicht sagen.

  8. Das Grundeinkommen soll jeder Schweizerbürger erhalten. Die Ausländer sollen bei ihren Staaten anstehen! Die Schweiz wird sowieso bald das letzte Land sein ohne ein Grundeinkommen für seine Bürger!

      • # Herr Josef Fischer #
        In Griechenland hat es nie ein Grundeinkommen gegeben. Wo haben Sie das gelesen ? In der NZZ oder vielleicht in der Weltwoche ?
        Die Deutschen müssen zahlen, damit sie die Abzocker-Banken retten können. Die Deutschen müssen zahlen, damit sie das Eigentum der reichen Geldsäcke schützen können.

  9. Wer nicht tätig sein will ist Krank, ja. Aber sicher nicht jeder wo nicht Arbeiten will. Ich meine wenn Maschinen in Zukunft immer mehr von unserer Arbeit erledigen, dann können wir ja mit gutem Gewissen fauler sein als jetzt.

    Uns anderen, vergnüglicheren Dingen hingeben als der Arbeit. D.h würde ich da im Gegensatz zu Götz Werner stärker zwischen Arbeit und freier Tätigkeit unterscheiden.

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