Pola rennt #3: Was wäre Arbeit dann noch Wert – Beate Kostka, Bundesagentur für Arbeit
Pola ist auf der Suche nach den besten Argumenten GEGEN ein bedingungsloses Grundeinkommen. Diesmal ladet sie in Berlin bei der Chefin der dortigen Agentur für Arbeit, Beate Kostka. Folge #3:
Beate Kostka | Was wäre Arbeit dann noch Wert (Vimeo)
“Für mich ist die Frage, welchen Wert hat dann Arbeit noch? Ist es die Aufgabe des Staates zu sagen, dass du Mensch bist und dafür bekommst du ein Einkommen? Für mich persönlich gesehen ist das also schwierig.”
Idee, Regie und Schnitt: Pola Elena Rapatt
Kamera: Alice Grinda
Produktion: Daniel Häni, unternehmen mitte
Musik: Black Thunder
Pola rennt:
Folge #1 Lukas Rühli | avenir suisse (Vimeo)
Folge #2 Christoph Mörgeli | Nationalrat SVP (Vimeo)
Folge #3 Beate Kostka | Bundesagentur für Arbeit (Vimeo)
Folge #4: Reiner Eichenberger | Prof. für Finanz- und Wirtschaftspolitik (Vimeo)
Folge #5: Patrick Feuz | Chefredaktor Der Bund (Vimeo)
Zumal der Staat es obendrein es als seine Aufgabe ansieht, Hartz-4-Bezieher in allem, selbst ihren vielleicht sauer verdienten Ersparnissen, zu durchleuchten, um sie davon zu befreien. Auch so schafft man Abhängigkeiten!
“Es ist nicht Aufgabe des Staates, für ein bedingungsloses Grundeinkommen aufzukommen.”
Selbst wenn man diesem eigenwilligen Verständnis folgt, bleiben lauter Widersprüchlichkeiten!
Dann (und nicht nur dann!) ist es erst recht nicht Aufgabe des Staates, fallweise den Leuten ihr Existenzminimum vollständig unterm Hintern wegzukürzen (wie es das SGBII vorsieht, bitte nachlesen!) Weiterhin kann er keinerlei Rechte beanspruchen, sie als “Kundschaft” an sich zu binden, sowie ihnen nach feiner Geschäftsart “Lebensmittelgutscheine” auszuhändigen.
Er dürfte auch nicht zwischen “eingegliedert” und “uneingegliedert” scharf unterscheiden, weil auch ein Arbeitsloser für gewöhnlich regelmässig in staatlichem Rahmen interagiert.
Die Logik Frau Kostkas müsste in beide Richtungen funktionieren, sonst ist sie substanziell wertlos.
Aber die Scheinheiligkeit heutzutage: sagenhaft und bislang unübertroffen! Ein BGE wäre wenigstens ein in sich konsequentes und schlüssiges Konzept, das die Rollen ganz klar festlegen und keinerlei Schlupflöcher bieten würde. Es könnte auf die Forderung A. Einsteins hinauskommen: Alles so einfach wie möglich, aber nicht einfacher!
Krass ist schon irgendwie der Verweis der Frau Kostka auf die deutsche Geschichte. Soll wohl heissen, dass sich das alles immer weiter wiederholen muss, weil der Deutsche schlicht nur zum Untertan geschaffen ist, der mit selbstbestimmtem und selbstverantwortetem Tätigsein einfach nichts anfangen kann.
Grauenhafte Perspektive.
Hoffen wir einfach mal, dass ‘der Deutsche’ auch noch andere Facetten und Ressourcen hat…und dann gibt es ja auch noch das Ausland.
HEUTE ist Arbeit kaum noch etwas wert, weil der (Niedrig-)Lohn verrechnet/umgerechnet/angerechnet wird mit allen möglichen “Sozial”-Leistungen. Das BGE macht es ultra-transparent, denn auf das BGE kommt alles Erarbeitete lebenslang obendrauf. Das ist Unkompliziert und Gerecht! Denn wer arbeitet hat dann auf jeden Fall mehr als jemand der nicht arbeitet. Wer “arbeitslos” wird muss keine Formulare ausfüllen, sondern fällt auf BGE Niveau und kann mit BGE im Rücken den Lohn fordern, den er für angemessen hält. BGE macht jeden zu seiner eigenen Gewerkschaft. Könnt ihr auf meinem Blog genauer nachlesen 🙂
Zum Beispiel bei 200 Gründen für ein Bedingungsloses Grundeinkommen: https://plus.google.com/106110585362718948544/posts/3GmcUFhQ1EZ
Yotta-Danke für das Zetta-Engagement von Daniel, Enno, Pola & Co.
Wenn Menschen befragt werden, bei welchen der Arbeitsplatz direkt von der Menge der Arbeitslosen abhängt, ist die Antwort vorhersehbar! Interessant sind die drei Reinigungskräfte welche gemeinsam an der Treppe rumputzen. War das gestellt?