Ist es nicht zynisch, Menschen einfach nur „mit Geld nach Hause zu schicken”? Berauben wir sie so nicht eines wesentlichen Lebensinhalts?
Keineswegs. Wer Sinn und Erfüllung in seiner Arbeit findet, wird genauso arbeiten wie zuvor. Zynisch ist es hingegen, den Menschen zu unterstellen, sie wüssten jenseits der Arbeit nichts mit sich und ihrer Zeit anzufangen.
Im Gegenteil: Sinn und Erfüllung der beruflichen Tätigkeit angesichts der aktuellen Situation am Arbeitsmarkt als die wesentlichen Motive der Wirtschaft und der Werktätigen zu attestieren wäre zynisch und ebenso sozialutopisch, wie dies gelegentlich der Grundeinkommensidee entgegengehalten wird. Ein Grundeinkommen räumt vielmehr mit diesem Zynismus auf und ermöglicht den Menschen eine sinnorientiertere Lebensführung. Außerdem trägt es den historisch veränderten Rahmenbedingungen von Fremdversorgung statt Selbstversorgung und von Produktivität und Überfluss statt Mangel (dem noch vorherrschenden Bewusstsein) Rechnung und ist daher im eigentlichen Wortsinne realistisch.
Ich stimme zu, wenn einer sich keine Sorgen mehr um seine bloße Existenz machen muss, hat er viel mehr Kapazitäten frei, um seine ureigenen Ressourcen für sich und die Gesellschaft zu nutzen.
Eines muss ich mich dennoch fragen: Es gibt zweifelsohne auch recht viele Jobs, die kaum jemand tun möchte, putzen, Müllbeseitigung etc. wenn es keine verzweifelten mehr gibt, auf deren Schultern sich solche “Drecksarbeit” abladen lässt, wer tut sie dann?
Ich habe dazu schon durchaus Ideen, meine nur das könnte ein Ansatzpunkt kritischer Stimmen sein und sich eine zeitlang sogar bewahrheiten.
Ausbeutung ist nunmal ein wichtiger Bestandteil unserer Gesellschaft und ohne wirds schwierig werden.
Wie, wenn man Sklaverrei abschafft und jeder plötzlich seinen eigenen Scheiss aufräumen, oder dafür bezahlen muss.
Sklaverrei ist ja schließlich noch gegeben, nur über 3 Ecken.
Markus Fenner, Sie klingen wie jemand, der überhaupt niemals Probleme hatte seine Existenz über lange Zeit zu sichern und auch seinen Lebensstandart.
Es klingt, als würden Sie sich durch Ihre Leistungen als zurecht über anderen stehend betrachten und dieses Privileg auch behalten wollen.
Dabei würde sich für Sie garnichts verändern, lediglich wäre selbst im Falle eines Totalausfalles in irgendeiner Hinsicht Ihre Existenz gesichert – ebenso, wie die aller anderen.
Und wenn Sie glauben, dass Menschen nur etwas tun, weil Sie dafür bezahlt werden, dann sind Sie sehr zynisch und es tut mir leid, dass Sie so denken.
So viele Menschen arbeiten ehrenamtlich, in kleinem Rahmen oder auch großem Ausmaß, sodass es ihre gesamte Freizeit ausfüllt. Warum? Bezahlt werden die dafür nicht.
Fragen Sie die doch mal und wenn Onkel Egon und Tante Luise nicht noch nebenbei 15 Stunden in der Woche putzen gehen müssten, um über die Runden zu kommen, würden sie mit Sicherheit noch mehr Zeit und Kraft darauf verwenden in Altenheimen zu arbeiten, Spielgeräte auf Spielplätzen zu sanieren und Blumen auf Fahrbahnmittelstreifen zu pflanzen, um unsere Welt ein wenig schöner zu machen.
Vielleicht blieben die beiden dann aber auch nur Zuhause, würden fett und tränken jeden Tag 3 Flaschen Wein, die sie sich endlich leisten könnten, dank dem bedingungslosen Faul-Einkommen für jeden.
Sie scheinen die Menschen wirklich zu verachten und zu hassen, wenn Sie ein so schlechtes Bild von ihnen haben.
Viele wollen arbeiten, aber sie dürfen nicht für sich arbeiten.
Die natürliche Arbeit ist eine, die einem selbst die Existenz sichert. Die natürliche Arbeit ist nicht eine Ausbeutung durch einen Großkonzern zu dessen Bedingungen.
Natürlich wäre es, hier in den nächsten Park gehen zu dürfen oder auf einen Acker und anfangen zu dürfen, Gemüse zu pflanzen, oder – im Schweiße meines Angesichtes – eine Behausung für mich und meine Familie konstruieren zu dürfen, auf einem freien Flecken Erde, den ich finde und mit dem Stolz und der Zufriedenheit am Ende eines anstrengenden Tages, wenn ich etwas aus eigener Kraft geschaffen habe.
Aber wir leben in Zeiten von Privatbesitz: Man DARF nicht auf natürliche Weise für sich arbeiten.
Das hat nichts mit Faulheit zu tun.
Ein Argument, das für mich am überzeugendsten ist, habe ich auf Ihrer Homepage vermisst und möchte es hier daher kurz anreißen:
Früher sind Menschen auf die Welt gekommen und haben für ihren Lebensunterhalt “gearbeitet”. Sie haben die Natur für sich genutzt, die Pflanzen um sie herum gegessen, selbst Pflanzen vielleicht angebaut, Tiere gejagt, eine Hütte oder ähnliches mit eigenen Händen gebaut und auf dem freien Grund und Boden aufgestellt.
Heute gibt es Eigentum. Privateigentum.
Jemand, der auf dieser Erde geboren wird, darf sich nicht mehr einfach frei auf ihr bewegen, darf nicht einfach essen, was auf der Erde wächst oder den Boden unter seinen Füßen gestalten und für sich und sein Überleben nutzen. Er darf nicht mal in den nächsten Park gehen und eine Hütte für sich aufbauen.
Daher muss ein Ausgleich geschaffen werden.
P.S.
Ich bin übrigens leider Deutsche, habe wohl keine Hoffnung auf ein Grundeinkommen in meine Land.
Ich bin Absolventin eines MINT-Studiengangs (Abschluss mit Auszeichnung), war sogar Stipendiatin der ziemlich angesehensten deutschen Begabten-Förderungs-Stiftung während meines Studiums. Trotzdem habe ich seit Jahren keinen Job gefunden. Ich wollte mich nicht benutzen lassen für Betrügereien, Statistik-Manipulationen für Unternehmen und anderes Unrecht. Und ich habe keine Arbeit gefunden, hinter der ich ethisch stehen könnte. Inzwischen will mich mit Mitte 30 aber auch kein Unternehmen mehr einstellen.
Wenn ich ein Grundeinkommen hätte, von dem ich leben könnte, würde ich etwas aus meinem Talent machen und aus meiner Leidenschaft und Ärztin werden, den Studienplatz für Medizin hätte ich sogar, aber für Bafög bin ich inzwischen zu alt. Sogar für die studentische Versicherung bin ich zu alt und so muss ich monatlich von Null Euro Einkomen 172 Euro für die Gesetzliche Krankenkasse bezahlen, ob ich will oder nicht.
Der Staat möchte nicht, dass Menschen sich entfalten, selbstbewusst sind und nach Sinnhaftigkeit und Gerechtigkeit fragen.
Ich wünsche Ihnen viel Erfolg und werde die Entwicklung der Debatte in der Schweiz weiter verfolgen.
Guten Tag
Auch wenn meine Posts jetzt moderiert werden und evtl. sogar zensiert werden, werde ich nicht ruhen und meine Rechte zur freien Meinungsäusserung wahrnehmen.
Es ist äusserst zynisch den Menschen nur Geld nach Hause zu schicken. Damit fördert man das Nichtstun, die Stallfütterung und das Übergewicht und den Alkoholismus der Menschen. Jetzt die Menschen mit dieser Stilllegungsprämie still legen zu wollen empfinde ich als äussert eine misslichen Lage. Wer arbeitet soll auch Geld bekommen. Wer nicht arbeitet soll nichts bekommen.
Mit Ihrem Vorschlag ändern Sie die ganze soziale Landschaft der Schweiz. Wo sollen wir den hinkommen, wenn nur noch die superreichen Grossverdiener schuften und der Rest der Bürger genüsslich auf der Couch beim Flip-Essen ist?
Nein, so ein Grundeinkommen würde ja das Ende der Leistungsgesellschaft, somit das Ende jeder Gesellschaft bedeuten. Ein Anreiz noch etwas zu tun schwindet bis auf Null.
Man kann nicht sagen, das Grundeinkommen schade der Schweiz, denn es zersetzt die Schweiz. Mit diesem Vorschlag bringen sie alle in Teufel’s Küche und das dann noch grossspurig zu fordern, ist der Gipfel des Zynismus.
“Es ist äusserst zynisch den Menschen nur Geld nach Hause zu schicken. Damit fördert man das Nichtstun, die Stallfütterung und das Übergewicht und den Alkoholismus der Menschen. Jetzt die Menschen mit dieser Stilllegungsprämie still legen zu wollen empfinde ich als äussert eine misslichen Lage.”
Wer auch immer Sie sind… Wann haben Sie zuletzt nichts getan? Ich meine wirklich nichts… Nicht zwei Wochen Urlaub, sondern gleich 2 Monate, die sie ohne Arbeit verbringen? Vielleicht nehmen Sie sich einmal einen Stuhl, den Sie in der Mitte des Raums stellen… an ihrem freien Tag… Setzen sich, machen nichts… und schauen, was passiert! Sie werden staunen, wie kreativ Sie sind! Ist Ihnen nicht aufgefallen, dass im Laufe der Geschichte vorwiegend “die oberen 1000” Erfindungen von Bedeutung gemacht haben? Warum? Weil die Macht und das Geld, dass sie hatten ihnen den Müßiggang erlaubte… Daher behaupte ich, die Gesellschaft, die das Grundeinkommen einführen wird, wird zugleich die produktivste Gesellschaft sein! Die Folgen, die sie beschreiben rühren nicht vom Nichts tun her… Sondern von dem Gefühl, dass man diesen Menschen, die keine Arbeit haben, gibt: Nämlich die Versager, der Gesellschaft zu sein! Dabei hat Arbeitslosigkeit schon lange nichts mehr mit eigenem Verschulden zu tun … Diese Menschen, die sie beschreiben haben aufgegeben, dass es besser oder anders wird! Jeder Psychologe wird ihnen das bestätigen, dass sie, wenn sie in eine Auswegs lose Situation gelangen, irgendwann einmal aufgeben und wenn die Situation unerträglich ist, und sie können, sich betäuben … oder krank werden. Jeder Hirnforscher wird ihnen sagen, dass sie unter Zwang und Druck nur blockiert denken! Haben Sie mal ein paar Berichte von der Summerhill-School gelesen? Dort gibt es für die Kinder und Jugendlichen keine Pflicht, den Unterricht zu besuchen, trotzdem gehen alle hin! Einzig und allein, wenn ein Schüler/Schülerin von einer “normalen” Schule in die Summerhill-School wechselt, “schwänzen” diese den Unterricht für eine Weile… ca. drei Monate…. dann haben sie wieder Lust zu Lernen und zu Entdecken! 😉 Nichts anderes wird bei der Umstellung zum Grundeinkommen passieren! Haben Sie doch keine Angst, dass sich etwas verändert! Und sei es die soziale Landschaft der Schweiz! Nach ihrer Logik “Wer nicht arbeitet soll nichts bekommen.” dürften keine Kranke und keine Rentner und Rentnerinnen Geld bekommen. Das sind doch nicht alles Flips verspeisende, alkoholisierte Monster! *Lach* Ich bin für das bedingungslose Grundeinkommen, weil ich lieber in der Möglichkeit wohne… Und wenn erst alle Länder dieses System haben, wird es (zum Glück) auch keinen Unterschied mehr machen, ob man Schweizer/in ist oder nicht … oder sonst einer Nationalität angehört!
Um aus der Sicht eines Arbeiters zu sprechen: Seit meiner Jugend arbeite ich nur weil ich dazu gezwungen bin um meine Existenz zu finanzieren und dies mit möglichst wenig aufwand mit möglichst gutem Ertrag. Aber es hält mich davon ab, mein Leben zu gestalten, wie ich es für richtig halte. Der permanente Druck, funktionieren zu müssen und nichts zu erreichen hat zu Folge, das ich nur halbherzig mich in der Privatwirtschaft durchschlage, von Motivation kann keine Rede sein. Das BG würde mir die Möglichkeit geben mich auch in Sozialen Belangen einzubringen. Was aus Zeitgründen jetzt leider nicht möglich ist. Also, das Geld allein ist noch nie meine Motivation gewesen, nur ein Verhinderer meiner Pläne.
ja, grundsätzlich bin ich FUER das bedingungslose Einkommen. Schon seit Jugend, Schwierigkeiten mit der Schule, mit der Arbeit. Mit mir selber auch. Freizeit wurde bei mir immer gross geschrieben. Programmieren, tüfteln aber auch Leistungssport wurden mein Lebensinhalt, sind es heute noch. Ich sehe heute noch zu viele Unternehmer, die rentieren nur, weil es die gute Verwandschaft mit ihren Zahlungen erlaubt.
Ich sehe aber auch den Gang der Wirtschaft, ebenso sehe ich mich als Consumer, Konsumenten. Ich lege sehr grossen Wert gerade bei technischen Produkten auf Qualität, Kompletität, vor allem im Computerwesen, konkret bei Notebooks, Tablets und Laptops. Grosse Konzerne wollen einfach sparen, ich lege aber Wert auf Qualität und Langlebigkeit.
Ich sehe aber auch die Gefahren von BG, ich würde es daher nur national oder an deutschsprachige Bewohner bezahlen. Trotzdem, aus meiner eigenen Sicht bin ich FUER das Grundeinkommen.
Guten Tag Markus Fenner
So lange Du noch jung und knusperig bist hast du keine Mühe zum Arbeit finden!
Wenn du aber die 50 überschritten hast wird es wirklich schwierig.
Das Grundeinkommen ab 50 zu erhalten wäre eine Alternative! Glaube mir, es geht niemand gerne betteln und Sozialhilfe beantragen!
Ich vermute Du stammst aus reichem Elternhaus und wurdest mit Nachhilfe unterstützt bis Du Dein Studium mit ACH und KRACH im Sack hattest. Aber eintönige und harte Arbeit kennst Du nicht! Dein Kommentar finde ich grossspurig und ist der Gipfel des Zynismus.
Ich möchte Ihnen folgendes entgegnen: Stress (ungesunder Stress durch schlechte Arbeitsbedingungen, unzureichende Existenzsicherung, Zukunftsangst,…) produziert im Körper Kortison. Kortison ist bekannt dafür, zu Übergewicht zu führen, ein komplizierter Mechanismus, in dem Insulin eine Rolle spielt.
Ungesunde Arbeit macht krank.
Menschen geht es SCHLECHT, wenn sie zum Arbeitsamt (oder schweizerischem Pendant) geschickt werden, dort völlig sinnlose Bewerbungs-Trainings besuchen müssen, obwohl eh klar ist, dass es für sie keine Arbeit gibt oder ihr Problem jedenfalls nicht schlechte Kommunikationsfähigkeiten oder schlechte Unterlagen sind.
Das ist reinste Demütigung, der einzige, der davon profitiert, ist der Unternehmer, der viel Geld für sinnlose Workshops und Seminare bekommt.
Ein Mensch, der sich abgesichert fühlt, wird sich im besten Fall selbst entfalten und etwas Sinnvolles tun.
Es gab einmal ein Projekt in Canada(?) oder den USA oder so, das leider abgebrochen wurde, in dem man einer Gemeinde (Dorf? Stadt?) ein Bedigungsloses Grundeinkommen auszahlte. Es wurden viele positive Beobachtungen gemacht, unter anderem: Die Arztbesuche nahmen ab, insbesondere die wegen psychischer Probleme.