Bayerisches Fernsehen – Das Grundeinkommen für jeden
Der Reporter Rainer Maria Jilg nimmt ein Geldbad im Safe der ehemaligen Schweizerischen Volksbank
Beitrag zum bedingungslosen Grundeinkommen im Bayerischen Fernsehen:
Nie wieder arbeiten? Das Grundeinkommen für jeden (45 Minuten)
Rainer Maria Jilg hat nach Antworten gesucht, Befürworter und Kritiker getroffen und mit Familien und einzelnen Bürgern gesprochen und gerechnet, wie sich ihr Leben mit dem staatlichen Goldregen verändert. Seine Gesprächspartner sind u. a.:
– Götz W. Werner: Gründer der dm-Drogeriemärkte und Deutschlands prominentester Befürworter des bedingungslosen Grundeinkommens
– Daniel Häni: Mitinitiator der Volksabstimmung “für ein bedingungsloses Grundeinkommen” in der Schweiz
– Dr. Verena Di Pasquale: Die 2. Vorsitzende des DGB Bayern ist entschiedene Gegnerin des Grundeinkommens
– Prof. Dr. Karlheinz Ruckriegel: Ökonom und Glücksforscher an der TU Nürnberg
# Sehr geehrter Herr Häni #
Ich bin ein Befürworter des BGE. Ich kann jedoch ihre Aussage nicht nachvollziehen, wenn Sie behaupten, das Grundeinkommen hätte nichts mit Armutsbekämpfung zu tun. Die Armut ist das Zentrum, wo jede Form von destruktiver Energie geboren wird. Wenn ich bei einem Anstellungsgespräch auf gleicher Augenhöhe mit einem Personalchef sprechen kann, weil es eben ein BGE gibt, dann ist dies nichts anderes als Armutsbekämpfung. Oder sonst sprechen Sie einmal mit einer Prostituierten. Wie wäre es für Sie Herr Häni, wenn Sie mit Tangas bis 2 Uhr nachts bei minus 10 Grad auf Freier warten müssten ?
Für die Armut mache ich folgende Gruppierung:
– materielle Armut
– seelische Armut
– gegenwärtige Armut
– zukünftige Armut
# Ein Beispiel für zukünftige und seelische Armut #
Professor Zweistein arbeitet in der Pharma-Fabrik in der Forschung. Eines Tages geht er ganz aufgeregt zu seinem Chef und sagt ihm: ” Lieber Chef, ich habe eine Ernährungsmethode entdeckt, damit die Menschen nicht mehr krank werden.” Der Chef klopft ihm auf die Schultern und schreibt ihm die fristlose Kündigung. Der Chef will schliesslich Pillen verkaufen und braucht deshalb kranke Menschen. ( seelische Armut ) Auch die Gewerkschaften brauchen kranke Menschen, weil sie Arbeitsplätze retten wollen. ( seelische Armut )
Mit dem Grundeinkommen könnten wir jedoch auf diese Arbeitsplätze verzichten und der Vernunft den Vortritt geben und die Arbeitslosen müssten sich nicht auf dem Sozialamt als Versager anmelden. Diese Versager sind nämlich wegen dem BGE jetzt Helden geworden, weil die gesamte Menschheit jetzt nicht mehr krank werden muss. Ich möchte auf einer Welt leben, wo die Professoren Zweisteins ihre konstruktive Energie entfalten dürfen.
Natürlich gäbe es noch andere Beispiele von geplanter oder ungeplanter Obsoleszenz. ( Beispiel Glühbirnen, geplant. )