Grundeinkommen – die konservative Vision
Ein Artikel von Christian Müller:
Grundeinkommen – die konservative Vision
Ausschnitt:
Mit Grundeinkommen gäbe es wieder ein Auskommen an den Rändern. Die Empfänger wären keine institutionellen Schreibtischtäter, sondern die einzelnen Individuen draussen im Feld. Zwar macht Grundeinkommen allein noch keine Entwicklung. Aber es könnte die Grundlage schaffen, dass ein Bergdorf so sein kann, wie es will. Grundeinkommen könnte Raum schaffen, Kultur und Traditionen zu leben. Vielleicht würde dann vieles wieder so werden, wie es früher einmal war. Die Kleinräumigkeit würde von den Menschen selber und ganz bewusst gewählt – und gelebt. Oder aber endlich alte Zöpfe abgeschnitten und alles neu und besser gemacht. Wenn für Einkommen gesorgt ist, müssen Menschen nicht mehr vom Land in die Stadt flüchten. Es dürfte endlich wieder vieles so bleiben, wie es bis anhin war. Somit wird das bedingungslose Grundeinkommens zur konservativen Vision. Grundeinkommen als bewahrendes Instrument in einer immer chaotischeren Welt? So kann man das auch sehen.
Wenn ich mir vorstelle ich wäre ein Dörfler, hätte ein Auskommen mit dem BGE, würde ich anfangen zu produzieren. Ich würde bauen, was Andere bräuchten. Ich würde anbauen, was ich äße. Ich würde mein Leben füllen mit Tätigkeiten, die ich gerne tue – ich schätze, ich würde glücklich.
Wenn ich mir vorstelle, ich wäre heute ein Dörfler, wäre ich schlicht arm dran. Ich wäre von Angst erfüllt, wie ich im Dorf verbleiben könnte, wo das das Amt mich doch in die Stadt zum Arbeiten schickt.
Als konservative Vision sehe ich das Grundeinkommen nicht.
Das Bedingungslose Grundeinkommen für Alle ist revolutionär – im Sinne einer gewaltfreien, grundlegenden Änderung des gesellschaftspolitischen Systems. Das BGE ermöglicht soziale Gerechtigkeit, sozialen Frieden und Freiheisräume auf vielen Lebensebenen.
Mit dieser gewonnenen Freiheit ist es möglich, das Weltbild, die Lebensphilosophie zu leben, die Menschen leben wollen – also z.B. „auch“ die Haltung des Konservatismus.